Höhen und Tiefen der Burgstädter Schützen bei der Deutschen Meisterschaft in München 2024
Nachdem Elisabeth Stein am ersten DM-Wochenende in München die erste Medaille für Sachsen geholt hatte (sh Bericht letzte Woche), schoss sich Eliza Gey mit Ihrem Mixed-Partner Luca Zaharanski am Montag ins vordere Drittel der mit Bundeskadern gespickten Teilnehmerliste im Lp-Mixed-Wettkampf der Junioren. Beachtlich!
Anneliese Falkenberg setzte am Folgetag noch eins drauf und holte sich mit ihrer Luftpistole und 366 von möglichen 400 Ringen zum wiederholten Male den Deutschen Meistertitel. Glückwunsch!
Am Donnerstag dann reiste der Burgstädter Nachwuchs mit unserem Bus und mehren Autos (es passten nicht alle in den Bus!) mit ihrer Trainerin Theresia Völker und Georg Völker als Co-Coach nach München.
Zuerst anmelden, Rückenschilder drucken – Waffenkontrolle. Und schon war die erste Waffe zu dick und kam nicht durch – da hieß es einmal zaubern für Trainerin, die Pistole zu verschlanken. Zweiter Versuch Waffenkontrolle – geschafft – jetzt konnte es los gehen.
Shooty-Cup am Donnerstag: Dort startete Yasmin Grohme mit Luis aus dem Erzgebirge (Luftpistole) und zwei sehr talentierten Luftgewehrnachwuchsschützinnen als Sächsisches Team. Im Vorkampf der Schüler schossen sie sich gemeinsam auf Platz eins! Dann wurde den Länderteams je ein Spitzenkader-Luftgewehr und ein Spitzen-Pistolenschütze zugelost. Die Sachsen zogen Anita Mangold (Gewehr) und Doreen Vennekamp (Pistole). Diese gaben ihr Bestes. Aber leider schossen die für Württemberg und die Oberpfalz startenden Top-Kader etwas besser und so landeten unsere Schützen am Ende auf Platz 3. Zugleich traurig und glücklich nahmen sie ihre Medaillen und Preise in Empfang.
Am Freitag schossen alle dann mit der Luftpistole um die Meistertitel. In der Jugendklasse landete Fabian Peters mit 350 (von 400 möglichen) Ringen als bester Sachse auf Platz 31. Bei den Schülern erreichte Tim Meier 164 (von 200) Ringe. Bei den Schülerinnen schossen Luise Hartmann und Yasmin Grohme 177 Ringe – das reichte jedoch leider nur für Platz 12 und 13, gefolgt von Tina Weigand mit 176. Damit waren sie jedoch die besten sächsischen Schülerinnen. Und sie sicherten sich eine „Drittelmedaille“ – das ist ein extra Anstecker in Gold, den nur die bekommen, die im ersten Drittel des Starterfeldes ihrer Klasse landen. Glückwunsch! Nelly Peters und Madeleine Peters erreichten beide 159 Ringe, Lana Engel 157 Ringe.
Am Samstag ging es dann nochmal um die begehrten Medaillen – Fabian Peters und Oliver Mory schossen Sportpistole. Dabei wuchs Oliver über sich hinaus und war erstmals im Duell besser als sein Teamkamerad.
Im Wettkampf mehrschüssige Luftpistole Mehrkampf (geschossen analog zu Sportpistole, nur mit Diabolos) wollte es sowohl bei Yasmin als auch bei Fabian nicht so recht klappen. Mit Platz 8 und 15 waren sie nicht zufrieden.
Es folge der Wettkampf mehrschüssige Luftpistole Standard. Schon in der Probe stieg Tinas Steyr-Pistole aus und verweigerte den Dienst. Normalerweise nimmt dann die Trainerin eine Auszeit, saust zu Steyr und lässt dort vom Service die Pistole in Windeseile reparieren. Aber der Stand von Steyr war schon seit Donnerstag verwaist – das hieß: kein Service. So war guter Rat teuer! Während Georg leider erfolglos versuchte, die Pistole wieder zum Schießen zu überreden (nur vom Service behebbarer Defekt!) - wurde von der Trainerin schnell eine Ausweichpistole besorgt, notdürftig angepasst. Tina schoss mit Tränen in den Augen weiter. Die neben ihr stehende Freundin Madeleine versuchte derweil neben ihr sich nicht ablenken zu lassen und so gut wie möglich weiterzuschießen. Das reichte für einen guten 10. Platz. Derweilen lieferte Yasmin einige Stände weiter das Bestmögliche ab und schoss sich mit 349 Ringen auf Platz Eins und erfüllte sich damit den Traum von DM-Gold! Am Ende des Wettkampfes hatte die Trainerin gleichzeitig Schützinnen mit Tränen der Verzweiflung und solchen der Freude vor sich stehen.
DM als Trainer ist nichts für schwache Nerven – es gibt jedes Jahr wieder Neues – Schönes und Überraschendes, zu bewältigende Katastrophen und Jubel.
Jetzt haben sich alle - Schützen und Trainerteam - eine Pause verdient und dann heißt es: „Nach der DM ist vor der DM - lasst uns trainieren und noch besser werden – denn wir wollen Gold!
Theresia Völker
Leiterin Talentstützpunkt Burgstädt